um 1928
Im Jahre 1870 lieferten Fröndenberger Schmiede etwa 80% der Gliederketten deutscher Produktion. Auf ihren Erfahrungen baute Wilhelm Prünte auf, als er im Jahre 1895 seine Eisenkettenproduktion auf die Herstellung von Fahrradketten ausdehnte. Im Jahre 1899 übernahmen der 1873 in der "Kettenstadt" geborene Wilhelm Feuerhake und Friedrich Köper die Fahrradkettenfertigung des W. Prünte und gründeten die Firma W. Feuerhake & Co. Später ging daraus in Verbindung mit der Hohenlimburger Firma Wälzholz die Union hervor, die eine der bedeutendsten Fahrradteilefabriken Deutschlands wurde. Ausschlaggebend für den Standort Fröndenberg war der preisgünstige Versand durch die nahe gelegene Eisenbahn. Im Jahre 1920 wurde der expandierende Betrieb durch eine Niederlassung in Werl ergänzt, später kamen weitere Betriebe hinzu. Die Weltwirtschaftskrise von 1929 verlangte eine Umstellung auf rationelle Arbeitsweisen zur Massenfertigung von Pedalen, Speichen, Ketten und Naben, da die Verkaufspreise auf Grund preisgünstiger Importe stark reduziert werden mußten. Der Luftangriff vom 12.3.1945 zerstörte fast die ganze Fabrik. Nach dem Produktionsverbot durch die Besatzungsmächte konnte erst im Jahre 1948 der Wiederaufbau begonnen werden. Absatzkrisen und stark wechselnde Nachfrage nach Fahrrädern ziehen sich durch die 90-jährige Firmengeschichte. Jedoch erfolgten die notwendigen Anpassungen dank einer innovativen Firmenleitung immer rechtzeitig.
Die Abbildung zeigt hinter dem Bahngelände Fröndenbergs das Verwaltungsgebäude der Union, verschiedene Gebäude zur Fertigung von Ketten und das Wohngebäude des W. Feuerhake. Im Jahre 1981 wurde der Betrieb in den Westen der Stadt ausgelagert und das ehemalige Betriebsgelände für Neubauten zur Verfügung gestellt.
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