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Postillione in Menden
Postillion und Bedienstete beim Antrunk im Scheunentor der rückwärtigen Remise des Hotel "Zum Adler", Postwagen und Paketwagen, um 1900
Die Remise des Posthalters besaß eine etwa 13,30 Meter lange und 6 Meter breite Tenne. An der rechten Seite befand sich ein Pferdestall von nahezu 40 Quadratmetern Fläche und ein weiterer kleiner Stall, der offenbar Ziegen, Schweine oder Kühe beherbergte.
Als Menden endlich im Jahre 1848 eine Posthalterei erhielt - in Wimbern hatten schon dreißig Jahre zuvor und in Balve seit sieben Jahren die Posthaltereien erheblichen Zuspruch erfahren -, wurde die rückwärtige Remise des Hotels "Zum Adler" in Menden für den Postwagen und die Pferde zur Verfügung gestellt. Solange Menden nur eine Umsteigestation ohne Pferdewechsel war, wurde auch keine Passagierstube eingerichtet. Die Mendener Posthalterei blieb unbedeutend.
Als die Postverwaltung im Jahre 1849 den Betrag von 50 Talern bereitstellte, konnte der Postvorsteher in dem Hotel "Zum Adler", eigene Mieträume beziehen. Ein Zimmer diente als Postlokal, ein weiteres dem Beamten als Schlafzimmer. Zwischen 1857 und 1868 vermietete der Wirt und Posthalter Humpert in seinem Haus, dem Gasthof "Zur Post" an der Hauptstraße, drei Räume für 170 Taler. Auf seinem Hof konnte er links Stallungen und rechts einen Pferdestall zur Verfügung stellen. Später wurde die Wirtschaft als Gasthof "Westfalia" bekannt. Im Jahre 1914 mußte er einem Neubau weichen, der im Jahre 1950 an die neuen Eigentümer, die Geschwister Liefländer, überging. Auf dem Grundstück befindet sich heute das Möbelhaus Liefländer. |
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