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Bönemann
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Neuenrade S. 254
Neuenrade, S. 259
Balve, S. 86
Balve, S. 96
Menden, S. 222
Menden, S. 225

Menden, S. 225
Dr. Bönemann, Leseprobe mit freundlicher Genehmigung der Geographischen Kommission

Im Jahre 1896 waren die Gewerbesektoren in Menden und Lendringsen im Vergleich zu den sonstigen Amtsgemeinden unterschiedlich ausgeprägt. Das Dorf Lendringsen hatte eine Erwerbsstruktur, die sich nicht mehr von der städtischen in Menden unterschied. Halingen, Schwitten, Wimbern, Oesbern und Sümmern waren dörflich strukturiert. In Holzen-Bösperde belief sich der Anteil der Industriearbeiter in Firmennähe des Neuwalzwerkes Bösperde auf beachtliche 75 %.

Im Jahre 1921 waren in der Stadtgemeinde 83,3 % in der Industrie, 10,5 % im Handel und Handwerk sowie 6,2 % als Beamte und Angehörige freier Berufe tätig. Der primäre Sektor war nicht erwähnenswert.

Nach dem wirtschaftlichen Boomjahr im Jahre 1991 mit 610 neuen Arbeitsplätzen im verarbeitenden Gewerbe sowie in Handel und Dienstleistungen brachen zwischen 1995 bis 1999 insgesamt 1199 Arbeitsplätze weg, insbesondere bei einigen traditionell Metall verarbeitenden Betrieben, wie Schmöle & Co und der Eisengießerei Rödinghausen. R & G Schmöle wurde im Jahre 1989 in drei Betriebe aufgeteilt, Stollberger Metallwerke, Kabelmetall Osnabrück und KME Schmöle. 1992 wurde das Verwaltungsgebäude abgerissen, 1996 das Walzwerk zur Bodelschwinghstraße verlagert und 2001 niedergelegt. KM Europa Metal AG floriert als einzige übrig gebliebene Firma und einer der größten Betriebe der Stadt. Von der Fa. HDE (früher Eichelberg) existiert nach einem massiven Personalabbau im Jahre 2002 von 550 Beschäftigten nur noch die Rohrzugabteilung „hde Solutions“ mit 220 Mitarbeitern. Die meisten Betriebe (65 %) in Menden sind älter als 30 Jahre.

Tab. 1 (siehe Buch) mit den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zeigt die Reihenfolge der Arbeitsstätten nach Personalstärken im März 2002 an. Eine veränderte Rangfolge von Metall verarbeitenden Betrieben zugunsten von Dienstleistern zeigt sich in den letzten Jahren deutlich. Allerdings sind auch einige Firmen inzwischen erloschen.

Im Jahre 1999 waren 42 % (1995: 38 %) der in Menden sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im tertiären Sektor tätig. Der sekundäre Sektor war mit 56 % (61 %) dominant und entscheidend für die Prosperität. Die Quote im tertiären Sektor verbesserte sich in den letzten Dekaden ähnlich wie im Kreisdurchschnitt zu Lasten des sekundären. Der Personalbestand veränderte sich zu Gunsten von Handel und Dienstleistungen, insbesondere des Non-Profit-Sektors. Der Anteil der Männer lag bei 61 % und der der Ausländer bei 8%.

Die Anteile der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den vier größten verarbeitenden Gewerbezweigen mit zusammen 98 % Anteil weisen im Vergleich mit dem Märkischen Kreis (MK) erhebliche Unterschiede auf. Der relative Anteil im Maschinenbau in Menden ist wesentlich schwächer als der im MK. In der Elektrotechnik ist er wesentlich stärker und in der Herstellung von Eisen-, Blech-, und Metallwaren leicht schwächer. Jedoch ist die Anzahl der Beschäftigten in der Zeit von 1995 bis 1999 von 7 718 um 1 538 auf 6 180 gefallen, was einen Rückgang von -20% (MK: -7%) ausmacht. Dennoch bleibt dem verarbeitenden Gewerbe (ohne Baugewerbe) mit 50,7% die Mehrheit aller Arbeitsplätze.

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